Facebook-Boom ungebrochen

26 05 2010

Wenig überraschend stellt das Institut für Jugendkultur in einer aktuellen Studie fest, dass der Facebook-Boom bei der Jugend ungebrochen ist.

Sieben von zehn österreichischen Jugendlichen loggen sich täglich in Sozialen Netzwerken wie Facebook, Netlog und MySpace ein, um mit ihren durchschnittlich 100 bis 150 Kontakten zu plaudern. Im Vordergrund steht dabei die Selbstinszenierung mittels Fotos und Videos. Diese laufen dem „zu anstrengenden“ Lesen im Internet den Rang ab.

viaFacebook & Co: Boom bei Jugend ungebrochen – futurezone.ORF.at.

Aktuellen Untersuchungen wird in einigen Punkten jedoch widersprochen. So sieht die Studie durchschnittlich 100 bis 150 Kontakte in Sozialen Netzwerken im Internet – während die aktuelle Forschung von 200 bis 300 Kontakten ausgeht. Auch die Kategorie der „Egoclips“ auf YouTube dürfte überschätzt werden.

Interessant aber, dass auch diese Studie die Wende zur bildlichen Kommunikation sieht. Text gilt als zu anstrengend, zu langweilig, Schreiben ist out. Gerhard W. Loub hat darauf bereits in seiner Arbeit „Die Demokratisierung des iconic turn durch das Web 2.0“ (Download als PDF) verwiesen und Chancen und Gefahren dieses Trends aufgezeigt.

Auch für die politische Kommunikation ergeben sich damit interessante Schlussfolgerungen. So ist breitflächige Kommunikation mit Jugendlichen ohne Facebook nicht möglich. Und politische Arbeit, die nicht auch mit Emotionen über Bilder kommuniziert, kommt vor allem bei jüngeren Rezipienten schlicht und ergreifend nicht an.

Die neuen Trends bieten viele Chancen. Doch nur, wer sie wirklich versteht, wird sie für sich nützen können.


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Eine Antwort

26 05 2010
Ole

Nicht zu vergessen die Chancen für die Werbung… Noch hat man da wohl nicht alles Denkbare ausgeschöpft und ich bin sehr gespannt wie in Zukunft die Social Networks für Werbung genutzt werden. Das mag irgendwie düster klingen, aber einen schalen Beigeschmack haben Social Networks ja derzeit allein wegen den vielen Datenschutzlöchern..

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